Salzburg Museum (Collection, Concept)

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Salzburg Museum (en), Salzburg Museum (de), musée de Salzbourg (fr), Museo de Salzburgo (es), Museo di Salisburgo (it)Additional labels

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de
Numismatische Sammlung Die Münzen und Medaillen des ehemals selbstständigen Erzstifts Salzburg waren schon bei der Gründung des Museum 1834 nicht nur ein wesentlicher Teil der Sammlung, sondern auch der Ausstellung. Die Sammlung wuchs in den nächsten Jahrzehnten bedeutend an. Besonders gefördert wurde ihre Entwicklung durch die Tatsache, dass mehrere Kustoden zugleich die bedeutendsten Salzburger Numismatiker ihrer Zeit waren. Vor allem Karl Roll (1850–1934), nach dem die Stadt Salzburg sogar eine Straße benannte, hat hier Bedeutendes geleistet. Der Ankauf der Sammlung Roll machte die Museumssammlung schließlich zur geschlossensten ihrer Art. Einen schweren und unwiederbringlichen Verlust erlitt der Bestand knapp nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs. Nach dem Abtransport der in den Dürrnberg verbrachten Bestände der Sammlung nach Hallein durch amerikanische Soldaten im Jahr 1945 fehlte knapp die Hälfte des Gesamtbestandes an Salzburger Münzen und Medaillen, darunter fast alle Raritäten und Unikate. Seit damals konnte zwar eine Anzahl an bedeutenden Stücken wieder erworben werden, darunter der von Georg Raphael Donner geschaffene 20-fache Dukat Erzbischof Firmians. Das Fehlen etwa des Rübentalers 1504 oder des Löwentalers von 1790 stellt aber nach wie vor eine schmerzliche Lücke dar. DER BESTAND Das Kernstück der Sammlung sind die Salzburger Münzen und Medaillen. In Salzburg und einigen anderen Städten des Erzstifts wurden seit dem 10. Jahrhundert bis in das Jahr 1810 mit nur wenigen Unterbrechungen Münzen geprägt. Im Mittelalter und im 16. Jahrhundert hatten die hier geprägten Münzen – bedingt durch die reichen Salzburger Edelmetallvorkommen – weit über Salzburg hinaus große wirtschaftliche Bedeutung. In der Neuzeit „prägten“ bedeutende Künstler und Stempelschneider im wahrsten Sinne des Wortes das Aussehen der Salzburger Münzen und Medaillen. An Banknoten und Papiergeld gibt es einen umfangreichen Bestand. Ein Schwerpunkt liegt hier bei den lokalen Notgeldausgaben nach dem Ersten Weltkrieg, die zum Teil bekannte Künstler wie Anton Faistauer entworfen haben. Die über 500 historischen Siegelstempel zeigen ein Spektrum von erzbischöflichen Siegeln seit dem 11. Jahrhundert über Salzburger Zunftsiegel bis hin zu Siegeln verschiedenster Salzburger Institutionen und Personen. Dazu passen originale und spätere Siegelabdrücke und die im 19. Jahrhundert üblichen Siegelmarken. Aus den Orden und Ehrenzeichen sei hier nur das Abzeichen des Salzburger Ruperti-Ritterordens, das Kapitelkreuz des Salzburger Domkapitels und eine große Anzahl toskanischer Orden erwähnt, die das Museum von der Familie Habsburg-Toskana erhalten hat. Das Salzburg Museum beherbergt aber auch den umfangreichsten mittelalterlichen Münzfund Österreichs. 1978 wurden im Haus Judengasse 10 über 28.000 Silbermünzen entdeckt. Neben einer großen Anzahl Pfennigen aus Salzburg und den benachbarten Münzstätten waren auch venezianische, serbische und französische Münzen enthalten. Bei der Erweiterung des Bestands durch Neuerwerbungen stand in den vergangenen Jahrzehnten die Wiederbeschaffung der 1945 gestohlenen Salzburger Münzen und Medaillen im Mittelpunkt. Aktuell wird versucht, die vielfältigen Prägungen und andere numismatische Objekte vor allem des 20. Jahrhunderts mit Bezug auf Salzburg zu erwerben. Dabei reicht das Spektrum von Kunstmedaillen Salzburger Medailleure über Münzen auf bekannte Salzburger, allen voran Wolfgang Amadeus Mozart, bis hin zu Medaillen und Abzeichen auf Salzburger Ereignisse oder Orte. Numismatische Objekte sind vor allem in der Neuen Residenz zu sehen. Der Bischofssaal ist hier ganz den Salzburger Münzen und Medaillen von Erzbischof Markus Sittikus von Hohenems bis Hieronymus Colloredo gewidmet. Aber auch zu einzelnen Themen wie etwa dem Dombau sind hier einzelne Münzen und Medaillen zu sehen.
en
Numismatic collection: At the museum’s founding in 1834, the coins and medals of the former independent archiepiscopal foundation of Salzburg were an important part not only of the collection but also of the presentation. The collection grew at a significant rate in the following decades. Its development was especially encouraged by the fact that several curators were simultaneously the foremost numismatists in Salzburg at that time. Above all Karl Roll (1850–1934) made an important contribution to it – the City of Salzburg has even named a street after him. The purchase of the Roll Collection ultimately made the museum collection the most comprehensive of its kind. The inventory suffered a grave and irreplaceable loss shortly after the end of the Second World War. After American soldiers transported the holdings to Hallein in 1945 – they had been salvaged in Dürrnberg – almost half the total inventory of Salzburg coins and medals went missing, among them nearly all rare and unique objects. Since then, a number of important pieces have been bought back. The heart of the collection consists in the Salzburg coins and medals. Coins were minted from the tenth century until 1810 with only few interruptions in Salzburg and several other cities and towns of the archiepiscopal foundation. In the Middle Ages and the sixteenth century, the coins minted here – contingent to the rich precious metal deposits in the Salzburg region – wielded great economic influence far beyond Salzburg. In the Early Modern Age important artists and dye cutters literally "put their stamp” on the appearance of the Salzburg coins and medals. The collection contains an extensive inventory of banknotes and paper money. A focus here is put on the local emergency issue of money after the First World War, some of which was designed by well-known artists, such as Anton Faistauer. More then 500 seal stamps show a spectrum of archiepiscopal seals since the eleventh century, from Salzburg guild seals to those of greatly diverse Salzburg institutions and persons. These are joined by original and later seal impressions and seal marks usual to the nineteenth century. Worthy of mention here from the orders, distinctions of honour and insignia are the insignia of the Salzburg Ruperti Order of Knights, the Chapter Cross of the Salzburg Cathedral Chapter and a great number of Tuscan orders, which the museum received from the Habsburg-Tuscany dynasty. Moreover, the Salzburg Museum also houses the most comprehensive medieval treasury of coins in Austria. In 1978, more than 28,000 silver coins were discovered in the house on Judengasse 10.

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